Lost among notations

2010
Tacheles, Berlin

 

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Im Projekt Lost among notations werden die Schnittstellen zwischen Grafik, Klang und Bewegung erforscht. Wie lässt sich Bewegung grafisch erfassen und wie entstehen grafische Formen aus Bewegungen? Welche Klänge entstehen aus Bewegung und wie lassen sich Klänge durch Bewegung und Grafik erfassen? Der menschliche Körper ist Bewegung, Klang ist Bewegung, der Akt des Zeichnens ist Bewegung. Allen Kunstformen ist eine spezifische Schnittstelle zwischen Schrift (Spur) und Bewegung eigen.
In Lost among notations steht die Erforschung von Notationsprozessen und der Zusammenhang zwischen Notation, Komposition und Körper im Zentrum. Gesucht wird nach den Berührungspunkten zwischen den verschiedenen Künsten. In der Zeichnung als Kunstgattung begegnen sich Bewegung und Schrift. Der körperliche Akt des Zeichnens und die Zeichnung berühren sich im Moment des Zeichnens.
Ziel des Projekts ist die Entwicklung von interdisziplinären Notationsformen für Tanz und Musik, ausgehend von den Möglichkeiten der Zeichnung. Zur Erforschung des Zusammenhangs von Bewegung und Schrift werden verschiedene Scores und Frames entwickelt, um mit wechselndem Fokus Notations- und Einschreibungsprozesse zu betrachten. Gleichzeitig werden Notations- und Kompositionsmethoden durch Bewegung und in Bewegung untersucht. Dabei wird jener Punkt fokussiert, in dem die Schreibung in der Bewegung geschieht, in dem zwischen Schreiben und Noch-Nicht-Geschrieben-Sein die Notation in Bewegung bleibt, oder die Bewegung eine offene Notation wird. Hierzu werden die Parameter der verschiedenen Künste, wie Strichführung, Rhythmus, Tonalität, Instrumentierung, Dynamik, Mehrstimmigkeit, Bewegungsreflexion, Arbeit mit unterschiedlichen Patterns, Flow etc. ausgetauscht, übertragen und in einer Performance für das Publikum sichtbar gemacht.
Die künstlerische Forschungsarbeit versteht sich als Weiterführung und Wiederaufnahme von Denkansätzen, die in der Tradition von KünstlerInnen wie Cy Twombly, Trisha Brown, John Cage u.a stehen.

 

Mitwirkende
Choreographie: Claudia Garbe,
Zeichnung + Raum: Ingolf Watzlaw
Komposition: Daniel Vezza
Violine: Johnny Chang
Tanz: Johanne Castillo Bro,
Anje Velsinger

Premiere am 09.06. 2009 im Tacheles Berlin,

gefördert durch die Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“